Der Landkreis zeigt Charakter
72 zu 28 Prozent – das ist eindeutig! Ein klares Ergebnis – und ein Schlag ins Gesicht von Landrat Erwin Schneider. Der hatte viel investiert in seine Großkampagne gegen das Burghauser Krankenhaus, seinem politischen Hauptanliegen derzeit. Und mit dem ist er grandios gescheitert. Ein Misstrauensvotum also? Gut, das ginge jetzt etwas sehr weit. Aber vielleicht eine “Ohrfeige”, wie Burghausens Bürgermeister Hans Steindl sagt? Ein klares Signal allemal!
Schneider für schlechten Stil “geohrfeigt”
Denn Politik wird mit den Bürgern für die Bürger gemacht. Nicht so, wie es Erwin Schneider in den vergangenen Wochen versuchte. Er setzte alle Hebel in Bewegung, um die 87.000 Menschen von der Altöttinger Lösung zu überzeugen. Offen und ehrlich. Womöglich sieht er es selbst so. Aber was die Landkreisbürger erlebt haben, war ein Landrat, mit der Angst der Menschen spielt, seinem Auftreten nach geradezu so, als stünde sein persönliches Interesse ganz vorne.
Der Altöttinger Landrat argumentierte mit möglichst erschreckenden Defizitwarnungen, obendrein teils ohne die angemessene Form. Denn die Art und Weise, wie Erwin Schneider die Interessen und Sorgen seiner Bürger weggewischt hat, was schlechter Stil. Nicht gebührlich für ein Landkreisoberhaupt. Da ist es jetzt, nach einer eindeutigen Niederlage, nur gerechtfertigt, sich auf die Bürgermeinung einzulassen – und zwar ernsthaft. Ein “Ergebnis, das zu berücksichtigen ist”, wie Altöttings Bürgermeister Hofauer sagt? Klingt immer noch nach dem etwas arroganten Stil, mit der die ganze Krankenhausdebatte geführt wurde. Um es klarzustellen: Eine eindeutige Entscheidung, die im Bürgersinne umzusetzen ist!
Ernsthafte Gespräche, keine Arroganz
Offenbar liegt Hans Steindl nicht ganz falsch, wenn er meint, dass “andere von ihrem hohen Ross herunterkommen müssen”. Denn selbst heute Abend schwingt eine Attitüde bei den Verlierern noch etwas mit. Aus Enttäuschung? Selbst Töging hat für die Burghauser Klinik gestimmt und auch Altötting steht zur Hälfte hinter einem zweiten Krankenhaus im Landkreis. Mit Hochmut zu kontern, läge einem einfachen Charakter jetzt nahe. Doch das wäre nur schäbig. Ab morgen ist es wichtig, dass Burghausen mit dem beeindruckenden Ergebnis im Rücken auch weiter an einer konstruktiven Lösung mitarbeitet.
Spielchen und Polemik, wie sie von Seiten des Landratsamts in den vergangenen Monaten immer wieder passiert sind? Die sind von Steindl hoffentlich nicht zu erwarten. Er braucht sie ja auch nicht braucht. 72 Prozent Zustimmung für das Burghauser Krankenhaus sind Argument genug. Der Landkreis hat Charakter bewiesen.
Keine Kommentare