Ihr habt euch immer schon einmal gefragt, was Hitler oder Mozart heute studieren würden? Wir holen historische Figuren in das Studentenwohnheim von heute. Wer bricht ab und wer schafft es tatsächlich bis zum Bachelor? Hier gibt’s die Antworten: In der ersten Folge von „Historische Studenten“.
Marie Antoinette, 19
Studiengang: Mode-Design, 2. Semester
Bereits am Anfang ihres Studiums findet Marie Antoinette, dass sie eine Pause verdient hat und verbringt ihr zweites Semester in den USA (allein schon wegen den vielen tollen Süßigkeiten). An der Hochschule schreibt sie sich pro forma bei ein paar BWL-Kursen ein, arbeitet aber vor allem an ihrer kalifornischen Bräune. Auf einer Frat Party lernt sie den schüchternen, aber reichen Franzosen Ludwig kennen. Ein Wink des Schicksals, denkt sich Marie Antoinette und fängt schon am nächsten Tag an, mit einer Sprachen-App am Strand Französisch zu lernen. Obwohl ihre Kenntnisse trotzdem nicht für mehr als „Je t’aime“ reichen, begleitet sie ihren Ludwig noch vor Semesterende nach Paris.
BA-Thema: keins. Sie lebt glücklich, ohne Abschluss und vollgefressen im Palast ihres Liebsten. Bis die Revolution kommt.
Wolfgang Amadeus Mozart, 25
Studiengang: irgendwas mit Medien, 5. Semester
#ravemeamadeus – mit diesem Hashtag, unter dem Fans von DJ Amadeus über Party-Nächte mit ihm posten, hat er es sogar einmal in die Trending Topics bei Twitter geschafft. Ja, seine Fan-Gemeinde ist groß. Und umso größer der weibliche Anteil davon. Gegen Groupies hat Amadeus nichts. So füllen Frauen, Schnaps und Online-Poker doch die Leere, die er seit Studienanfang in sich spürt. Neben dem Auflegen kommt er fast nicht mehr zu Eigenkompositionen, dabei ist es gerade das, wozu er sich berufen fühlt. Die Einzige, die das versteht, ist sein Fuck Buddy Constanze. Vielleicht wechselt Amadeus ja bald den Studiengang und macht das Komponieren endlich zu seinem Hauptberuf. Aber dann müsste er wahrscheinlich auch sein geliebtes Alter Ego als DJ aufgeben.
BA-Thema: Wirkung von klassischer und elektronischer Filmmusik – eine vergleichende Analyse. (Aber weil das Ganze zu viel Arbeit macht, gibt Amadeus nie ab und komponiert stattdessen „Die Entführung aus dem Serail“.)
Adolf Hitler, 24
Studiengang: Politikwissenschaften, 6. Semester
Nachdem er zwei Semester lang erfolglos Kunstgeschichte in Wien studiert hat, bricht er das Studium ab. Im Debattier-Club war er immer der Beste (so hat er zumindest eine Abschaffung des allgemeinen Hunde-Verbots an der Uni durchgesetzt), daher folgt er dem Rat seiner Kommilitonen und nimmt die Politiker-Karriere ins Visier. Im fernen München schreibt er sich für Politikwissenschaften ein. Seine Noten entwickeln sich eher mäßig, dafür macht er einige Klausuren-Ausreißer mit einschlagenden Referaten wieder gut. Vor allem für humanitäre „Quatsch-Fächer“, wie er sie so schön nennt, kann sich Adolf nicht zum Lernen aufraffen. Seine schlechteste Note bekam er bisher für eine Hausarbeit über die Nutzung neuer Medien im Wahlkampf. Seine These, einen Minister nur für Propaganda einzustellen, kam beim Prof nicht wirklich gut an.
BA-Thema: Alle Macht den Laien! – Wie Quereinsteiger die Politik revolutionieren. (Note: 2,0)
Bilderquellen/Creative Commons: (1) Hitler: ThomasGun CCBY-SA 3.0 de und Hintergrund (2) Marie-Anoinette: gemeinfrei und Hintergrund (3) Mozart: gemeinfrei und Hintergrund, Creator: filin ilia – aliyo.hu. Die Bilder wurden montiert und verändert.