Ob du gleich nach ein paar Wochen an dei­nem Stu­di­en­gang zwei­felst oder erst wäh­rend der Bache­l­or­ar­beit in eine Sinn­krise ver­fällst, ist auch schon egal. Hät­test du mal bes­ser in eine die­ser Rich­tun­gen stu­diert…

1. Masterstudiengang Blockflöte

Okay, wenn du für so was ernst­haft nach Stutt­gart oder Det­mold gehst, bist du im Kin­der­gar­ten glück­li­cher­weise dem berüch­tig­ten Flö­ten­t­rauma ent­gan­gen. Wie jetzt? Du hast die­ses omi­nöse höl­zerne Etwas als Vier­jäh­ri­ger nicht gleich nach der ers­ten Übungs­stunde in die Ecke gewor­fen? Dann ver­passt du ver­mut­lich gerade dei­nen Traum­stu­di­en­gang! Was heißt ver­pas­sen: Vor­aus­set­zun­gen sind eigent­lich nur eine Eig­nungs­prü­fung und ein “künst­le­ri­scher Stu­di­en­gang”. Ja, also wer nicht gerade BWL oder Jura stu­diert – man kann sich so man­ches anrech­nen las­sen, hab ich gehört…

2. Bachelor in Körperpflege

Eher vage Recher­chen haben erge­ben, dass die­ses Stu­dium vor der Bolo­gna-Reform ver­mut­lich noch als soge­nann­tes ‘Dusch-Diplom’ ange­bo­ten wurde. Inzwi­schen wurde die ‘Kör­per­hy­giene-Ein­wei­sung für Aka­de­mi­ker’, die du in Darm­stadt oder Ham­burg bele­gen kannst, aber auch von neun auf sechs Fach­se­mes­ter ein­ge­dampft. NC inklu­sive, es könnte ja jeder kom­men! Aber schrubbt man sich in der Wanne auch sau­be­rer, wenn man erst mal den B.A. in der Tasche hat? Dazu haben wir lei­der keine ver­läss­li­chen Stu­dien gefun­den. Aber immer­hin: Nach Kur­sen mit ins­ge­samt 180 ECTS, dar­un­ter auch Kos­me­tik­che­mie, ver­steht man wenigs­tens, was Polyqua­ter­nium-Ver­bin­dun­gen oder Natri­um­lau­ryle­ther­sul­fate sind.

3. B.A. Sicherheit und Gefahrenabwehr

Eh, Alder! Du kommst da nisch rein! Obwohl, Moment – kommste doch. Is ja gar nicht zulas­sungs­be­schränkt. Für Murat und Boris, die ‘här­tes­ten Türen’ von Ber­lin-Wed­ding, ist das Stu­dium aber trotz­dem nichts, denn in Mag­de­burg wer­den Sicher­heits­in­ge­nieure aus­ge­bil­det, die bei Kata­stro­phen und schwe­ren Unglü­cken hel­fen sol­len.

4. M.A. Angewandte Sexualwissenschaften

Und diese Absol­ven­ten machen mal was genau? Betreu­ten Bei­schlaf? Prak­ti­sche Vor-Ort-Anlei­tung im Schlaf­zim­mer? Ich mein, wer’s mag. Okay, mal ernst­haft: Tat­säch­lich beschäf­tigt sich der Mas­ter aber mit psy­cho­lo­gi­schen, päd­ago­gi­schen und sozia­len Aspek­ten von Sex. Sprich, küm­mert sich etwa um Ver­hü­tung oder Betreu­ung von Men­schen mit Kin­der­wun­sch. Das heißt jetzt aber nicht, dass man sei­nen Arbeits­schwer­punkt nicht auch etwas eigen­wil­lig aus­le­gen könnte. Übri­gens, eng­li­sche Unis sol­len mit einem ähn­li­chen, wei­ter­füh­ren­den Stu­di­en­gang nach­zie­hen wol­len. Arbeits­ti­tel: Master(s) of Sex.

5. Angewandte Freizeitwissenschaften (B.A.)

So man­cher Stu­di­en­gang ist zwar als Urlaubs­fach ver­schrien, aber an die­sen Bache­lor der Hoch­schule Bre­men kommt wohl kei­ner von ihnen ran. Kein Spaß: Im Stu­di­en­ver­lauf ist einer­seits ein eigen­stän­di­ges Pra­xis­pro­jekt, ande­rer­seits ein län­ge­rer Aus­lands­auf­ent­halt vor­ge­se­hen, damit man mal im Tou­ris­mus oder der­glei­chen Fuß fas­sen kann. Fehlt eigent­lich nur noch, dass die Vor­le­sun­gen nach drau­ßen ver­legt wer­den – schön am Weser­st­rand zum Bei­spiel. Wer stu­diert bei den Aus­sich­ten ernst­haft noch die ver­meint­li­chen Frei­zeit­ba­che­lors in Medien und Kom­mu­ni­ka­tion oder Kul­tur­wirt­schaft?!

6. Bachelor in Ethical Hacking

Infor­ma­tik war ges­tern – jetzt wird ethi­sch gehackt! Gut, auf die dunkle Seite der Macht kommst du damit zwar nicht, aber dafür hast du spä­ter auch mal gere­gelte Arbeits­zei­ten und wirst sehr ordent­lich für ganz legale Arbeit bezahlt. Als ethi­scher Hacker darfst du näm­lich die Netz­werke dei­ner Kun­den zer­le­gen und Sicher­heits­schwä­chen auf­spü­ren. Sonst fin­det die noch jemand ande­res. In Europa bie­tet zum Bei­spiel die Aber­tay-Uni­ver­si­tät in Dun­dee einen sol­chen zer­ti­fi­zier­ten ‘Bache­lor of Hack’ an.

7. Bachelor in Cannabiszucht

Wer heut­zu­tage in seine Zukunft inves­tiert, der besucht Oak­land, Kali­for­nien – genauer gesagt die Oaks­ter­dam Uni­ver­sity, die erste Can­na­bis-Uni der Welt – und sieht den Hasch­pflan­zen beim Wach­sen zu. Nur die spä­te­ren Job­aus­sich­ten in Deutsch­land sind viel­leicht ein biss­chen über­sicht­lich. Denn bis­lang ist es nur legal, das Kraut für die Her­stel­lung von ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Medi­ka­men­ten zu züch­ten. Weil die Grü­nen aber unent­wegt an einer all­ge­mei­ne­ren Lega­li­sie­rung von Can­na­bis arbei­ten, wäre es viel­leicht gar nicht dumm, für den Fall der Fälle schon mal vor­zu­bauen, oder?


Titel­bild:  Casey Fle­ser | CC BY 2.0