Nur noch zwei Wochen bis zur Abgabe, aber Du bist erst beim Theorieteil? Da muss eine Fristverlängerung her! Aber wie bekommt man die? Acht Strategien von Politikern aus CDU und CSU, an denen Du Dir (k)ein Beispiel nehmen solltest.
1. Ich halte das Vorgehen für alternativlos.
So würde es unsere „Mutti“ probieren. Der Vorteil: Debatten mit dem Prof. haben sich sofort erübrigt, weil keine Alternative. Vorschlag zur Güte: Vielleicht ruft man in die Tage aber mal an, und teilt ihm mit, wann er die Arbeit dann doch mal bewerten darf.
Erfolgsaussichten: sehr gut, Prinzip hat sich über Jahre bewährt
2. Wir haben uns daran gewöhnt, auf einem sehr hohen Niveau zu jammern.
Die Old School-Variante von Helmut Kohl. Unterstellt dem Dozenten sehr subtil, ein Jammerlappen und Paragraphenreiter zu sein. Die paar Wochen werden das Kraut schon nicht fett machen.
Erfolgsaussichten: (leider) gering, die unterschwellig-persönliche Schiene funktioniert schon seit den 68ern nicht mehr
3. Wir müssen alle hohe Ansprüche haben, in dem Wissen, dass wir alle fehlbar sind.
Alle Verplaner mit philosophischem Anstrich sollten sich eine Scheibe von Christian Wulff abschneiden. Wer vorher schon ahnt, dass er sowieso zu faul sein wird, um rechtzeitig abzugeben, kann dann auch „nach bestem Wissen und Gewissen“ eine Fristverlängerung beantragen.
Erfolgsaussichten: gut, aber abhängig davon, ob Euch der Prof. sein Vertrauen ausspricht
4. Ich werde unfreundlich, wenn mir Verfassungsbruch vorgeworfen wird.
Ey, hör mal, ganz ruhig mit den jungen Pferden! Kann schon sein, irgendwas von drei Monaten Bearbeitungszeit steht bestimmt in der Studien- und Prüfungsordnung. Aber kümmert Euch mal lieber mal um Steuerhinterzieher oder Plagiatoren. Ich muss mich hier nicht als Verbrecher darstellen lassen, Freunde!
Erfolgsaussichten: einen Versuch wert, Juristen können #SchäubleStyle aber gleich vergessen. Subsumierbar? No way!
5. Ein Teil meiner Antwort würde Sie verunsichern.
Die Wunderwaffe von Thomas de Maizière: Hält einem alle Argumente offen und unterdrückt garantiert jede Nachfrage. Lässt sich übrigens auch super im Kleinen anwenden, wenn Dich in der Vorlesung oder im Seminar einer bloßstellen will.
Erfolgsaussichten: „bombensichere“ Variante, Empfehlung der Redaktion
6. Jedenfalls weiß ich, dass, wer viele Jahre an seiner Doktorarbeit sitzt, sich darin auch verirren kann.
Annette Schavan zeigt, wie Profis erfolgreich eine Fristverlängerung beantragen. Motto: Ich würd ja gerne fertig werden, aber ich hab mich im Bücherturm verlaufen. Außerdem hab ich meine Unterlagen im Bus liegen gelassen und, ähh…
Erfolgsaussichten: guter Ansatz, erfordert aber einen gewissen Grad an Kreativität
7. Die Regelungswut der Deutschen ist abenteuerlich.
Jetzt wird’s mir hier aber zu bunt! Wisst Ihr überhaupt, was Ursula von der Leyen nebenher alles für das Gemeinwohl gemacht hat? Im Alleingang die Geburtenrate verdoppelt, zum Beispiel. Da wird’s wohl grade noch drin sein, dass man ein paar Tage später abgibt, oder? Paragrafen-Nazis…
Erfolgsaussichten: ganz ehrlich? Gar keine. Bürokraten bei der Ehre zu packen, ist ein Anfängerfehler
8. Ich habe entschieden, dass die Entscheidung ausgewogen und richtig ist.
Madame Merkel zeigt, wie es richtig geht: Es wird gar nicht diskutiert, sondern nüchtern festgestellt, dass die Bachelorarbeit erst nächsten Monat fertig wird – zumindest merken wir uns den Termin mal ganz unverbindlich vor.
Erfolgsaussichten: die ‚BA der kleinen Schritte‘ hat bislang noch immer funktioniert
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