Impeach­ment? Kom­pli­ment!

Impeach­ment? Kom­pli­ment!

Sieht so aus, als wür­de es Barack Oba­ma jetzt drauf anle­gen – mit dem Kopf durch die Wand. In gewis­ser Wei­se muss er ja auch. Denn mit Mehr­hei­ten im Reprä­sen­tan­ten­haus und (neu­er­dings) im Senat, sit­zen die Repu­bli­ka­ner in Washing­ton jetzt am län­ge­ren Hebel. Voll­blo­cka­de inklu­si­ve.

Wei­ter­re­gie­ren, nur hin­ten her­um

Es hat allen Anschein, dass er sich Pro­jek­te wie das neue Ein­wan­de­rungs­ge­setz und stär­ke­ren Kli­ma­schutz abschmin­ken kann. Zumin­dest auf par­la­men­ta­ri­schem Weg. Ist Oba­ma also für die letz­ten bei­den Amts­jah­re poli­ti­sch “gelähmt”? Ne, eigent­li­ch nich so.

Durchregieren

Das Land vom Schreib­ti­sch aus regie­ren

Oba­ma wur­de abge­straft, weil er die meis­ten Wahl­ver­spre­chen nicht rea­li­sie­ren konn­te. War­um vie­les nicht umge­setzt wur­de? Mal die Jungs und Mädels der Grand Old Par­ty fra­gen. Die­se blo­ckie­ren seit den ers­ten Zwi­schen­wah­len 2010 den US-Kon­gress und sind zu kei­ner­lei Zuge­ständ­nis­sen bereit. Jetzt, da Oba­ma kei­ne Wahlen mehr fürch­ten muss, soll­te er einen neu­en Kurs wagen. Wäre ja nicht so, dass man ein Land nicht vom Schreib­ti­sch regie­ren könn­te?!

Die Gesund­heits­re­form, ein zwei­ter Anlauf  auf die Schlie­ßung von Guan­ta­na­mo, den Durch­bruch beim Kli­ma­schutz und die Ein­wan­de­rungs­re­form – das alles ist mehr oder weni­ger ohne den Kon­gress durch­setz­bar. Aller­dings wird das die Repu­bli­ka­ner auch gehö­rig rei­zen. Sicher­heits­hal­ber haben sie schon ein­mal ange­droht, auf die Bar­ri­ka­den zu gehen und not­falls zu ver­kla­gen (impeach­ment):

Wir wer­den den Prä­si­den­ten mit allen Mit­teln bekämp­fen, wenn er die­sen Weg ein­schla­gen will” (John Boeh­ner, Spre­cher des Reprä­sen­tan­ten­hau­ses)

Boeh­ner ist da nicht der ein­zi­ge Repu­bli­ka­ner. Alte Bekann­te wie Sarah Palin, der Texa­ner Joe Bar­ton und die Tea Par­ty-Poli­ti­ke­rin Miche­le Bach­mann haben sich auch schon an der Impeach­ment-Front ver­sam­melt. Gera­de des­we­gen soll­te Oba­ma alles auf eine Kar­te set­zen und sei­ne vom Volk mehr­heit­li­ch befür­wor­te­ten Wahl­ver­spre­chen durch­zie­hen. Ver­spre­chen kann man ja auch ‘Last Minu­te’ hal­ten. Die Repu­bli­ka­ner wer­den sich schon hüten, den obers­ten Volks­die­ner an den Pran­ger zu stel­len. Zumin­dest zäh­ne­knir­schend.

Und wenn er doch ver­klagt wird? Dann herz­li­chen Glück­wunsch, Mr. Pre­si­dent. Nicht nur, weil wer damit das ers­te Staats­ober­haupt wäre. Son­dern weil er im Dienst für Bür­ger­inter­es­sen sei­ne eige­ne Per­son opfern wür­de. Oba­ma woll­te von Anfang an zu den gro­ßen Prä­si­den­ten gehö­ren. Na dann: Viel näher kann man den Legen­den wie Lin­coln und Roo­se­velt nicht kom­men.

 

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